krutojmax hat geschrieben:SpaceRat hat geschrieben:Ob das Deine Aufgabe ist oder nicht, hängt ja davon ab, ob Du auch die Gegenstelle bist oder aber Du Dich dieser verpflichtet fühlst ...
Naja

ich möchte ja, dass die Gegenstelle (IPv4 only) mich erreicht.

Dann mußt Du sie auf Dual-Stack aufrüsten.
Wenn ich mich um die Anschlüsse in der Familie, bei Freunden und Bekannten kümmere, dann mache ich das grundsätzlich von vornherein gleich mit.
krutojmax hat geschrieben:SpaceRat hat geschrieben:Da das Problem der IPv4-only-Anschluß ist, muß es auch dort gelöst werden, indem der Anschluß auf Dual-Stack aufgerüstet wird und genau dazu kann man einen 6in4-/SixXS-Tunnel nutzen, wenn der Anschluß-Anbieter kein Dual-Stack ermöglicht.
Oder anders:
Den Tunnel hat derjenige einzurichten, der den kastrierten (IPv4-only) Anschluß hat.
Da ich aber weiß, dass meine Freunde / Bekannte nichts an ihrem System / an ihrer Verbindung verändern möchten, dachte ich, dass ich mich um alles kümmere, damit es funktioniert.
Anders ausgedrückt: Gibt es irgendwie eine Möglichkeit mich (IPv6, v4 über DS Lite Tunnel) von außen (keine IPv6, v4 only) erreichbar zu machen und das ohne, dass die, die zugreifen, etwas installieren / verändern müssen?
Prinzipiell schon:
Es gibt natürlich auch Tunnel mit denen man einem DS-lite-Anschluß eine öffentliche IPv4 verschafft.
Der Einrichtungsaufwand ist allerdings erheblich höher und die kosten zudem auch noch etwas.
krutojmax hat geschrieben:Ich dachte mit irgendeinem SIXXs Tunnel könnte ich das schaffen
Kannst Du ja auch, aber den Tunnel braucht derjenige, der noch kein IPv6 hat und es auch von seinem Anbieter nicht kriegen kann:
- Telekom AllIP-Anschlüsse (Also Telefonie über Internet statt analog/ISDN) sind Dual-Stack-tauglich.
- An Vodafone-Anschlüssen läßt sich auch ohne Anmeldung ein 6rd-Tunnel aufbauen
- NetCologne fährt Dual Stack im Testbetrieb (Kostenlose Anmeldung erforderlich)
An diesen Anschlüssen genügt es, in einer ggf. vorhandenen Fritz!Box unter "Zugangsdaten -> IPv6" IPv6 zu aktivieren:
- IPv6-Unterstützung
[X] Unterstützung für IPv6 aktiv
- (*) Immer eine native IPv4-Anbindung nutzen (empfohlen)
Mit diesen Einstellungen nutzt die Fritz!Box den nativen Dual Stack an Telekom- und NetCologne-Anschlüssen bzw. findet und nutzt den 6rd-Server bei Vodafone.
Andere Router mit IPv6-Unterstützung wären analog dazu zu konfigurieren.
Ausprobieren kann man es natürlich auch an anderen Anschlüssen, aber bisher sieht es eher mau aus.
Wenn das nicht geht, dann ist der SixXS- oder Hurricane Electric-Tunnel mit Sicherheit die bessere Wahl:
+ Er ist kostenlos
+ Er kann in allen aktuellen Fritz!Boxen einfach eingerichtet werden und wird danach auch durch die eingebaute Firewall abgesichert (Empfohlen: SixXS-Tunnel, weil einfacher einzurichten)
+ Ein 6in4-Tunnel wie Hurricane Electric ist auch in diversen anderen Routern relativ einfach einzurichten
+ Er verschafft den damit versorgten Netzen uneingeschränkten Zugriff auf das IPv6-Internet, nicht nur auf Deinen Rechner
- Er muß auf allen IPv4-only-Zugängen eingerichtet werden, die Zugriff über IPv6 erhalten sollen und dies nicht vom Provider selber kriegen können
Demgegenüber sähe es mit einem Tunnel auf Deinem Server so aus:
- Kostet Geld (z.B.
uVPN oder
Portunity)
- Erhöhter Konfigurationsaufwand (Man muß ein geeignetes Gerät als Tunnelendpunkt einrichten, das zumindest immer dann läuft, solange der Tunnel benötigt wird)
- Der Tunnel wird, selbst wenn er auf einem modifizierten Router (Freetz, DD-WRT,..) betrieben wird, nicht durch die vorhandene Firewall und Funktionalität für Port-Freigaben erfaßt
+ Einmalig eingerichtet, ermöglicht er es allen IPv4-only-Gegenstellen, auf die freigegebenen Dienste zuzugreifen und nicht nur einer.
Jetzt wägen wir einmal den einzigen Nachteil der IPv6-Tunnel-Lösung auf den Clients gegenüber der einer IPv4-Tunnel-Lösung auf dem Server ab:
Die Anzahl der IPv6-/DS-lite- und auch Dual Stack Anschlüsse steigt stetig. Das bedeutet für die Inhaber der bisherigen IPv4-only-Gegenstellen, daß auch die Wahrscheinlichkeit, in Zukunft weitere IPv6-Hosts erreichen können zu müssen, ansteigt. Früher oder später wird dann auch ein IPv6-Host dabei sein, der nicht einsieht, für die Erreichbarkeit von verkrüppelten Anschlüssen aus zu sorgen, so daß der IPv4-only-Nutzer den IPv6-Tunnel sowieso braucht. Gleichzeitig wird es auch immer weniger IPv4-only-Anschlüsse geben, die dazu noch einen Tunnel benötigen, was die Motivation des IPv6-Hosts, für den Rest sein eigenes Geld auszugeben, noch weiter senken wird.
D.h. über den weiteren Zeitverlauf betrachtet, wird der Vorteil der IPv4-Tunnel-Lösung immer geringer.
Wenn Du Dir also einen IPv4-Tunnel gegen Bezahlung zulegst, dann doktert das nur an den Symptomen herum, löst aber nicht das Problem.
Würdest Du Dir einen eigenen Wald zum Abholzen kaufen, damit Du für ein paar Bekannte mit Holzvergaser-Autos Brennholz bereithalten kannst, weil die Dich nicht besuchen können, da es kaum Tankstellen mit Brennholz im Umkreis Deines Wohnortes gibt?
Exakt das selbe tust Du, wenn Du Dich mit einem solchen kostenpflichtigen, schwierig aufzusetzenden Tunnel abmühst, damit die Leute keinen Finger krumm machen müssen, wenn
deren Anschluß ein Problem hat.