Wenn ich auf DigitalTV umsteigen sollte, werde ich mir eine Receiver Karte für den PC mit Alphacrypt anschaffen. Doch allmählich sind die Standards für DVB-C2 und CI+ fertig und da die Bandbreite knapp ist und unitymedias Politik die ist, dass man möglichst verhindern möchte, dass die Kunden sich etwas langfristig aufnehmen können, um maximale Abhängigkeit zu schaffen und spätestens ab 2010 HDTV eingeführt wird, befürchte ich, dass unitymedia auch spätestens 2010 auf diese neuen Standards umsteigen und jedwede alte Hardware unbrauchbar wird.
Dagegen sprechen nur die horrenden Kosten, die auf UM zukommen würden, alleine durch den Austausch sämtlicher Leih-Receiver.
Weiß da jemand etwas genaueres ? Was meint ihr, wie lange man mit aktueller Hardware noch DigiTV sehen können wird ?
Zur Erläuterung :
- DVB-C2 wird höhere Bandbreiten ermöglichen, wodurch mehr Sender / höhere Datenraten möglich werden.
- CI+ wird ein neuer Standard zur Verschlüsselung der Daten und wird es dem Anbieter ermöglichen festzulegen, was überhaupt aufgenommen werden darf, wann die Aufnahmen ganz automatisch wieder gelöscht werden und wie oft Aufnahmen angesehen werden dürfen.
1. Knappe Bandbreite ? - Mal abgesehen von den noch nicht ausgebauten Netzen steht im Unitymedia-Kabelnetz noch reichlich Bandbreite zur Verfügung. Die 22 Kanäle ab Kanal 48 690MHz aufwärts mit einer liegen derzeit noch brach.
- Derzeit werden 8 Kanäle (S27 - S31, S38, S38 und K38) in 64QAM moduliert obwohl die auch in 256QAM moduliert werden könnten
- Auf einigen Kanälen ist noch Platz für weitere Programme, zumal in den letzten Monaten die Verbreitung von mehreren Sender eingestellt wurde. Da wäre z.B. die Einstellung der Doppeleinspeisung von 13th Street, SciFi, Fox, RTL Crime und Passion. Deutsches Gesundheitsfernsehen und Der Schmuckkanal haben ihren Sendebetrieb eingestellt. Ende des Monats wird Giga eingestellt.
- Derzeit werden 37 Kanäle für die Verbreitung von analogen Programmen verwendet. Gem. einem Kabinettsbeschluss der Bundesregierung soll Analog-TV in Deutschland auf allen Verbreitungswegen eingestellt werden. Damit stehen diese 37 Kanäle dann auch für andere Services zur Verfügung.
Derzeit wird noch nicht mal die Hälfte der zur Verfügung stehenden Bandbreite genutzt. Von Kapazitätsengpässen also keine Spur.
2. Einführung von DVB-C2 ? Der DVB-C2-Standard wird gerade erst verabschiedet. DVB-C2 wurde bislang nur unter Laborbedingungen getestet. Es sind erstmal Feldtests erforderlich, um die Praxistauglichkeit festzustellen. Ist das der Fall, wird die Einführung in einem oder mehreren Kabelnetzen pilotiert. Wenn auch dabei keine Probleme auftreten, kann die Technik flächendeckend eingesetzt werden.
Siehe z.B. DVB-T: die Spezifikation wurde in 1996 verabschiedet. RTL war weltweit der erste Sender, der über DVB-T zu empfangen war. In einem Feldversuch in Zusammenarbeit mit der Telekom konnte das Programm vom 7. bis 11. Juni 1997 in Köln auf Kanal 40 über DVB-T empfangen werden. Damals war allerdings nur ein Programm pro Kanal möglich.
Ab 1. November 2002 wurde DVB-T in Berlin pilotiert und ging am 4.8.2003 in den Regelbetrieb. Weitere Gebiete, wie z.B. die Region Köln/Bonn, folgten am 24. Mai 2004.
Davon mal abgesehen bedeutet DVB-C2 nicht zwangsläufig, dass die alte Hardware unbrauchbar wird. DVB-C und DVB-C2 können auch parallel genutzt werden. Das bisherige Angebot wird weiterhin in DVB-C verbreitet. DVB-C2 könnte für zusätzliche Dienste genutzt werden. Es ist also gar nicht erforderlich vom einen auf den anderen Tag von DVB-C auf DVB-C2 umgestellt wird.
Damit wird es auch nicht erforderlich sein, die vorhandene Hardware komplett auszutauschen. Es ist aber wahrscheinlich, dass mit der Einführung von DVB-C2 Neukunden grundsätzlich einen DVB-C2-HDTV-Receiver zur Verfügung gestellt bekommen, allerdings erst dann, wenn entsprechende Receiver in ausreichender Stückzahl verfügbar sind.
Theoretisch wäre es denkbar, dass die Einführung von HDTV-Angeboten mit der Einführung von DVB-C2 einhergeht. Allerdings dürfte DVB-C2 in 2010 seine Praxistauglichkeit noch nicht bewiesen haben.
3. Unitymedia möchte verhindern, dass die Kunden etwas langfristig aufnehmen können ? Unitymedia erfüllt hier Kundenwünsche. Die Kunden sind hier die Programmveranstalter
4. CI plus CI plus dürfte allenfalls als aufpreispflichtige Zusatzoption angeboten werden (CI plus-Modul inkl. Smartcard für mtl. 5 € ? ). Es werden mitnichten bisherige Receiver ausgetauscht. Für die Kabelnetzbetreiber ist die zur Verfügungstellung von proprietären Receiver die kostengünstigste Lösung.